this post was submitted on 05 Aug 2023
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de_EDV
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Der Dienst ist im Internet und auf Port 8090 ansprechbar. Wir erlauben an der Firewall für Web nur 80/443 ausgehend. Das ganze Web spielt sich ja im Prinzip auf 80/443 ab.
Diese Logik habe ich noch nie verstanden. Also insbesondere das Blocken von ausgehenden Ports. Es gibt genug Dienste, die auf anderen Ports laufen. z. B. MySQL 3306, Postgres 5432, MongoDB 27015 etc. Klar kann man das alles über einen Reverse-Proxy lösen, aber genau deswegen macht es ein System ja nicht sicherer. Malware wird natürlich nur über 80/443 Daten exfiltrieren.
Outbound NTP erlaubt: NTP reflection attacken funktionieren von deinem Netz aus
Outbound DNS erlaubt: Deine internen DNS-Filter können nun gebypasst werden
Outbound SMTP erlaubt: Deine public IP ist nun auf einer Blacklist weil sie Spam verschickt hat
Hat schon seine Daseinsberechtigung für bestimmte Dienste.
Alle deine angeführten Beispiele erfordern, dass das User-System bereits korrumpiert ist. Du kannst den Traffic auf diesen Ports ja monitoren um zu erkennen, dass ein Botnet in deinem Netzwerk läuft und dann regieren. Aber präventiv Outbound-Ports zu sperren schützt dich nicht vor einem Botnet.
Outbound-DNS zu sperren ist auch absurd. DNS-over-HTTPS ist einfach im Browser einstellbar. Sicherheitstheater.
Ein korrumpiertes User-System würde ich als Gegebenheit betrachten, mit der das Netzwerk genauso fertig werden muss wie mit irgendeinem kaputten Netzteil. Soll nicht vorkommen, wird es aber und wenn es soweit ist soll der Impact so klein wie möglich sein. Wenn ich sicher weiß, dass ich Outbound-SMTP nicht brauche, warum soll ich es zulassen und ein Risiko eingehen? Und sei es bloß das jemand Spam verschickt.
Hat zum Glück auch niemand behauptet. Aber: Wenn du keine Maßnahmen für den Fall der unausweichlichen Kompromittierung triffst, ist das halt auch scheiße. Wenn du mir nicht glauben willst steht es dir natürlich frei, das durch eigene Schmerzen zu lernen.