this post was submitted on 24 Feb 2025
65 points (98.5% liked)

DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

2653 readers
971 users here now

Das Sammelbecken auf feddit.org für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.

Ursprünglich wurde diese Community auf feddit.de gegründet. Nachdem feddit.de mit immer mehr IT-Problemen kämpft und die Admins nicht verfügbar sind, hat ein Teil der Community beschlossen einen Umzug auf eine neue Instanz unter dem Dach der Fediverse Foundation durchzuführen.

Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:

Eine ausführliche Sidebar mit den Serverregeln usw. findet ihr auf der Startseite von feddit.org

___

founded 8 months ago
MODERATORS
you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
[–] [email protected] 9 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (2 children)

Und soo super ist es auch nicht gelaufen, wenn wir dann mehr Gas und Kohle verstromen.

Da bist du Opfer der rechten Propaganda geworden. Die Kernenergie wurde durch Erneuerbare ersetzt, nicht durch Kohle und Gas.


https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156695/umfrage/brutto-stromerzeugung-in-deutschland-nach-energietraegern-seit-2007/

[–] [email protected] -1 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

Naja, aus der Statistik geht ja erstmal noch nicht hervor, wo der Strom dann herkommt. Atomkraft wird weniger. Genauso werden die ganzen Balken kleiner, also irgendwie kommt der Strom ja dann aus dem Ausland oder soetwas. Die Ausbau der Erneuerbaren scheint etwas zu stagnieren in den letzten Jahren. Was gar nicht gut ist. Erdgas bleibt circa das gleiche und Kohle geht zum Glück zurück. Eigentlich meinte ich auch etwas Anderes, als was ich formuliert habe. Letztes Jahr hatten wir z.B. 17,2% Braunkohle im Strommix. Und das ist ein ziemlich schädlicher Energieträger. Im Abbau, in der CO2-Bilanz und in jeglicher Hinsicht sollten wir das schnellstmöglichst loswerden. Eventuell dauert das nun etwas länger, da wir keine Atomkraftwerke mehr haben. Aber ich mache jetzt auch keine Werbung für Atomkraft. Und so 2010/11/12 scheint das ja stattgefunden zu haben. Dort wird Atomkraft weniger und dafür Stein- und Braunkohle beides etwas mehr. In den letzten wenigen Jahren scheint es wohl anders auszusehen. Aber wir brauchen eine andere Statistik um herauszufinden, wie sich der hier nicht aufgeführte Stom zusammensetzt.

[–] [email protected] 6 points 1 week ago (1 children)

Genauso werden die ganzen Balken kleiner, also irgendwie kommt der Strom ja dann aus dem Ausland oder soetwas.

Nein, der Stromverbrauch in Deutschland ist einfach gesunken.
https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/stromverbrauch#entwicklung-des-stromverbrauchs

Auch dein Glaube, dass wir durch den Atomausstieg jetzt von ausländischem Strom (z.B. französischer Kernenergie) abhängig sind, ist ein gern wiederholter Mythos der Grünen-Gegner.

[–] [email protected] 0 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Naja, wobei die anderen Punkte bleiben davon ja jetzt unberührt. Und letztlich war die Aussage worauf ich mich ja bezogen habe, dass Erneuerbare die Kohle ersetzen. Aber offensichtlich stimmt das ja nicht, sondern weniger Energieverbrauch ersetzt Kohlestrom? Was ist denn jetzt genau der Punkt?

Und Strom ist ja auch nur ein Teil des Energieverbrauchs des Landes. Wenn wir uns über Umwelt unterhalten wollen, müssen wir auch die anderen (größeren) Teile diskutieren, die irgendwie in als fossile Energieträger (abseits von Strom) in der Industrie, im Transport, zu Wärme etc verheizt werden. Die Statistiken reichen nicht alle bis ans aktuelle Jahr. In den letzten Jahren spielte auch Corona und die Größe des Wirtschaftswachstums eine Rolle beim Energieverbrauch. Also a) ist das nicht unbeding unser Verdienst, dass wir energieeffizienter geworden wären, und b) ist das auch gar nicht das Problem. Mittelfristig wollen wir ja gerade mehr auf Strom setzen als bisher, weil ja gerade Wärmepumpen etc effizienter sind als wenn ich hier Erdgas im Keller verbrenne, damit es warm wird. Und eigentlich bin ich auch nicht so ganz gewillt alle Aussagen auf 2-3 Balken zu basieren. Eigentlich geht es mir ja um die mittel bis langfristige Zukunft. Und soweit ich verstanden habe, ist der Witz an dem Stromnetz ja, dass so ziemlich ganz Europa verbunden ist, und wenn hier eine Wolke darüberzieht, kann ich Strom von der Nordsee, oder aus Nordschweden oder Spanien bekommen und umgekehrt geht das auch... (Oder halt auch nicht, weil wir beim Ausbau des Stromnetz nicht genug investiert haben.) Jedenfalls... Eine Abhängigkeit wäre ja sogar gewollt. Genau das hilft ja den Erneuerbaren. Ich würde sagen, wenn wir durch den Atomausstieg nicht teils auch mehr abhängig geworden sind, haben wir den Energiewandel nicht richtig gemacht. Also diese Diskussion können wir uns eigentlich sparen, außer wir müssen hier z.B. mit der AfD reden und siebte Klasse Erdkundeunterricht nachholen, und wie Wind, Sonne und Wetter so im Allgemeinen funktionieren.

Also ja, ich sehe den Punkt. Die Rechten und Konservativen erzählen sehr viel Quatsch über Energiewandel. Das macht aber noch nichts richtig oder falsch, oder einfach...

[–] [email protected] -2 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (2 children)

Kernenergie wurde durch Erneuerbare ersetzt

Mit der schmutzigsten Energie Kohle ging es munter auf gleichem Niveau weiter. Für das Klima ist das eine Katastrophe.

Hätte man die Kernenergie behalten und die Kohle zuerst reduziert, hätte Deutschland heute nur noch minimal fossile Stromquellen.

Opfer der rechten Propaganda

Du bist Opfer einer grünen Lebenslüge.

Der Atomausstieg war primär eine durch Angst und anti-Konzernhaltung getriebene Entscheidung. Atomwaffen und Atomenergie wurden immer in einem Atemzug genannt. Atomenergie abzuschaffen wurde auch als Friedenspolitik verkauft. Ohne AKWs keine Kernwaffen, war die Logik. Die ganze Anti-Atombewegung hat auch Wutbürger aller Art mobilisiert. Für Linksradikale waren Atomkraftwerke auch ein Symbol für Staat und Kapital, das man bekämpfte. Anti-Atom gehörte von Anfang an zur kulturellen Identität der Grünen und darüber hinaus zur gesamten Linken.

Im Nachhinein muss man feststellen, dass diese Politik so einige vermeidbare Gigatonnen CO~2~ mehr verursacht hat.

Ich sage das als jemand der seit Jahrzehnten immer Grün wählt und als Kind von seinen Eltern auf Anti-Atom und Friedendemos mitgenommen wurde.

[–] [email protected] 1 points 6 days ago

Entschuldige das ich hier ein paar Fakten einstreue. Es gibt schöne Charts vom Fraunhofer ISE zu alle Aspekten der Energieversorgung.

Der CO2 Ausstoß für Energie geht seit Jahren zurück. Trotz Atomausstieg und zeitweilig höherer Kohleverstromung. Das liegt daran, dass immer weniger Kohle verstromt wird. Es ist schlicht zu teuer und lohnt nur im Winter. https://energy-charts.info/charts/co2_emissions/chart.htm?l=de&c=DE

Anteil der Erneuerbaren nimmt stetig zu: https://energy-charts.info/charts/renewable_share/chart.htm?l=de&c=DE&interval=year

[–] [email protected] 4 points 1 week ago (1 children)

Hätten wir an der Kernenergie festgehalten, wären die Erneuerbaren heute nicht da wo sie sind, weil die Technologien zueinander inkompatibel sind.
Mal abgesehen davon ist Kernenergie nicht wirtschaftlich (ohne massive staatliche Subvention) und auch nicht emissionsfrei.

[–] [email protected] 2 points 1 week ago (1 children)

weil die Technologien zueinander inkompatibel sind

Das wird immer wieder behauptet, funktioniert aber in Frankreich und Schweden. Für erneuerbare brauchst du so oder so Speicherkapazität und grosse Netze.

nicht emissionsfrei

Frankreich hat halb so viele CO~2~ Emissionen wie Deutschland und das seit einigen Jahrzehnten. Kumulativ bedeutet das 50 GT CO~2~ für Deutschland und 21 GT CO~2~ für Frankreich seit 1970.

Kohle verursacht über 1000 g CO~2~/kWh, Atom gute 100 g CO~2~/kWh, Solar gut 30 g CO~2~/kWh.

nicht wirtschaftlich (ohne massive staatliche Subvention)

Das gilt für alle Energiequellen in unterschiedlichem Maße. Ja, Atomenergie ist teuer. Ungebremst stattdessen Kohle zu verbrennen kostet dann durch stärkeren Klimawandel noch mehr.

[–] [email protected] 1 points 6 days ago* (last edited 6 days ago) (1 children)

Wir verbrennen immer weniger Kohle für Strom. Kannst du hier such auf Steinkohle umschalten, da ist der Rückgang noch deutlicher. Energiewende funktioniert!

CO2 Ausstoß aller Kohlekraftwerke in Deutschland über die letzten Jahrzehnte: https://www.energy-charts.info/charts/emissions/chart.htm?c=DE&year=-1&source=lignite

[–] [email protected] 1 points 6 days ago* (last edited 6 days ago) (1 children)

2007 138 MT CO~2~

2022 119 MT CO~2~

Geradezu eine Erfolgsgeschichte /s

Wirklich runter ging es mit CO~2~ Emissionen in Deutschland ab 2016

Die Webseite listet bei radioaktiven Ablassungen nur Atomkraftwerke. Der Ausstoss von Radioaktivität durch Kohlekraftwerke wird einfach ignoriert. Kohle bläst auch ne Menge anderer Giftstoffe raus.

Neben klimaschädlichem Kohlendioxid emittieren Kohlekraftwerke auch eine ganze Palette anderer Schadstoffe wie Schwefeldioxid, Stickoxide, Kohlenmonoxid, Quecksilber oder Arsen. Kohlekraftwerke sind dabei für einen Großteil aller Quecksilberemissionen in Deutschland verantwortlich. Im Jahr 2018 wurden in Deutschland 8250 kg Quecksilber emittiert. Alleine das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde in der Nähe von Cottbus in Brandenburg emittierte davon 672 kg. Die Schadstoffe sind für eine Vielzahl an Erkrankungen und auch Todesfälle verantwortlich. Nach einer Greenpeace-Studie aus dem Jahr 2013 gingen rund 3100 frühzeitige Todesfälle in Europa auf das Konto der deutschen Kohlekraftwerke.

Kohle hat in Deutschland viel mehr Schaden angerichtet als es die Fortführung der Atomkraft hätte.

[–] [email protected] 1 points 6 days ago* (last edited 6 days ago) (1 children)

2007 138 MT CO~2~

2022 119 MT CO~2~

Geradezu eine Erfolgsgeschichte /s

Plus Steinkohle auf dem anderen Reiter

2007 119 MT CO-2

2022 44 MT CO-2

Also insgesamt-37% Emissionen in den letzten 14 Jahren. Auch wenn du das spöttisch als keinen Erfolg siehst, ist es ein Erfolg. Es ist im Grunde ein Wende im Wirtschaften, nicht nur in Emissionen.

[–] [email protected] 2 points 6 days ago (1 children)

2007 351 MT CO~2~

2013 325 MT CO~2~

Unter 300 MT CO~2~ fiel es erst 2018.

Der Atomausstieg wurde 2000 beschlossen. 2003 und 2005 gingen die ersten vom Netz. Es wurden also über 15 Jahre lang Atomkraftwerke abgeschaltet währenddessen die ausgestossene Menge CO~2~ zunächst zunahm und dann auf gleichem Niveau blieb. Das sind 15 Jahre mehr, die der CO~2~ Ausstoss hätte gesenkt werden können.

Kohle statt Atom war eine schlechte Idee.

[–] [email protected] 1 points 5 days ago (1 children)

Du machst Cherry Picking mit dem Startjahr 2007

CO2 Ausstoß der Stromerzeugung in Deutschland über die letzten Jahrzehnte geht konstant runter. Nach deiner Logik müsste das ja dann rauf gehen, weil Atomkraftwerke abgeschaltet wurden. https://www.energy-charts.info/charts/emissions/chart.htm?c=DE&year=-1&source=lignite

Warum geht es runter? Weil Erneuerbare ausgebaut wurden.

Atomkraft kommt mit hohen Folgekosten, ungelösten Müllproblemen und ist nicht steuerbar in der Energieerzeugung und passt daher nicht gut zu Erneuerbaren. Ich finde den Weg, den wir gegangen sind gut und mittelfristig wirtschaftlich besser.

[–] [email protected] 1 points 5 days ago* (last edited 5 days ago) (1 children)

Nach deiner Logik müsste das ja dann rauf gehen,

Schau dir mal deinen eigenen Link an. 2007 138 MT, steigt auf 167 MT bis 2013, sinkt auf 151 MT 2018, 2020 dann nur 96 MT, 2022 119 MT. Das ist nur die Braunkohle. Der Einbruch 2020 ist auf Corona zurückzuführen.

Der Punkt bleibt, dass der CO~2~-Ausstoss erst ab 2018 deutlich abnahm, trotz starkem Ausbau von Erneuerbaren.

Ich finde den Weg, den wir gegangen sind gut und mittelfristig wirtschaftlich besser

Ist halt für CO~2~ und damit das Klima deutlich schlechter.

ungelösten Müllproblemen

Kohletagebau verändert die Landschaft massiv, zerstört Lebensräume und hinterlässt eine gefährliche Wüste.

Unterirdische Minen haben auch gigantische Folgekosten. Im Ruhrgebiet müssen rund um die Uhr massive Pumpen laufen bis in alle Ewigkeiten, damit das Land nicht absäuft und das Grundwasser nicht versalzt.

Kohle schleudert mehr Radioaktivität in die Luft und Umwelt als Atomkraft und auch sonst noch Blei und andere Gifte.

https://www.bund-nrw.de/themen/braunkohle/hintergruende-und-publikationen/braunkohle-und-gesundheit/radioaktivitaet-aus-tagebauen/

Vergleich auch mal die Anzahl Toten pro Jahr nach Energiequelle. Kohle ist da mit Abstand an der Spitze.

ist nicht steuerbar in der Energieerzeugung, passt daher nicht gut zu Erneuerbaren

Frankreich und Schweden lässt du nicht gelten?

Was sagt denn die Wissenschaft dazu?

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0306261918303180

Die Anti-Atom-Ideologie sitzt sehr tief in Deutschland und ist nur teilweise rational wissenschaftlich begründet.

Da hat u.A. auch die Kohlelobby ganze Arbeit geleistet im Schüren von Angst. Politiker haben Karriere damit gemacht. NGOs leben davon.

[–] [email protected] 1 points 5 days ago* (last edited 5 days ago)

Irgendwie ziehst du hier Parallelen die nicht vorhanden sind. Es gibt schlicht keine Korrelation oder Kausalität zwischen Ende der Atomkraftwerke und dem Anteil der Kohleverstromung.

Hier kannst du animierte Grafiken der Fraunhofer Daten sehen. Das zweite Video zeigt den Ausstieg aus Atomkraft und den Anteil Kohleverstromung an. Kohle geht nicht rauf, sondern stetig runter.

https://blog.innovation4e.de/2024/07/26/10-jahre-energy-charts-10-grafiken-zur-energiewende/

Und klar kommt Kohle auch mit massiven Folgekosten. Aber du zählst Punkte auf die lange vor dem Atomausstieg entstanden sind. Steinkohle wird seit 2018 in DE nicht mehr gefördert, also keine neuen Stollen mehr. Einzig Braunkohle mit dem Garzweiler Loch wurde noch erweitert und wird nun nicht mehr gebraucht. Also wenn hier einer ideologisch unterwegs, weil Daten ignorierend ist, dann ja wohl eher die Atomfreunde.