Anstatt die Arbeitsbedingungen zu verbessern gibt es Billigfleisch für die Pflegeunternehmen...
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Das dann jährlich neu eingelernt werden muss und so vermutlich mehr Arbeitskraft bindet als zu unterstützen.
Danke, exakt das ist es nämlich immer gewesen.
Ich bin nicht so vehement gegen einen Pflichtdienst wie die meisten hier, aber die Vorstellung der Konservativen ist natürlich trotzdem quatsch. WENN es eine Pflichtdienst geben soll, dann müssen dazu mMn mehrere Voraussetzungen erfüllt werden.
- Die Wehrpflicht darf nicht bevorzugt sein, sondern muss eine gleichberechtigt Wahlmöglichkeit neben Zivildienst (sozial, kulturell, ökologisch) und Katastrophenschutz sein. Da sollte dann auch für jeden etwas dabei sein, das ihm ganz persönlich sinnvoll ist. Wer eine abgeschlossene Ausbildung/Studium hat, kann dann auch in diese Richtung sinnvoll eingesetzt werden. In Korea leisten z.B. Ärzte ihren Pflichtdienst normalerweise als Amtsarzt
- Das Ding muss fair sein. Keine Ausnahmen für Frauen, dritte Söhne oder irgendwelche Berufsgruppen.
- Faire Bezahlung. Punkt.
- Dienstpflicht insgesamt nur mit einer guten Begründung. Und nein, Personalmangel ist genau so wenig ein guter Grund wie moralisch-schwurbeliges "Erziehung der Jugend". Ein guter Grund kann eigentlich nur die Verteidigungsfähigkeit des Landes und Resilienz im Katastrophenfall sein. Die Politik muss sich also erstmal überlegen, ob die Lage schlimm genug für einen Pflichtdienst ist und falls sie zu der Einschätzung kommen, auch entsprechend konsequent handeln.
Ich weiß nicht ob die meisten wirklich vehement gegen einen Pflichtdienst sind. Aber wie du selbst schreibst, ist dieser Vorschlag einfach quatsch. Und wenn es dann auch noch dreist "Gesellschaftsjahr" getauft wird, obwohl es eigentlich nur eine Zwangsbeschäftigung ist, kann ich vehemente Kritik schon nachvollziehen.
Um einen Pflichtdienst sinnvoll und nachhaltig durchzuführen bräuchte es entsprechende Infrastruktur und vor allem Mitarbeiter, die sich angemessen um die Pflichtdienstleistenden kümmern können. Ich sehe allerdings nicht, dass die Union so eine Investition auch nur ansatzweise in Betracht ziehen würde. Deren schwarze Null lässt für solche Ausgaben überhaupt keinen Spielraum. Die Arbeit würde auf jene abgewälzt, die ohnehin schon mit ihrem Beruf ausgelastet sind, während sich die Union für ihr gesellschaftliches Engagement feiert.
Das ganze ist einfach eine so offensichtliche Mogelpackung, dass ich von der Union nichts substanzielles hierzu erwarten kann.
Schon bescheuert erst die Schulen mit G8 völlig ins Chaos zu stürzen, nur um jetzt zu fordern, dass die Leute das zusätzliche Jahr irgendwo im Schlamm rumkriechen und sich anbrüllen lassen
Gibt es G8 noch? In NRW wurde es schon wieder rückgängig gemacht
In Westdeutschland ist es größtenteils rückgängig gemacht (Bw und Hessen lassen sich Zeit), mit Ausnahme von Bremen und Hamburg. In Ostdeutschland bleiben sie bei g8.
In Sachsen zB gab es schon ewig das Abitur nach 12 Jahren und das hat da problemlos funktioniert. Der Wert des sächsischen Abiturs im Vergleich war auch immer ziemlich hoch.
Es ist ziemlich schwierig einem jungen Menschen das zu erklären nach Jahren wo man sie schlicht vergessen hat (Corona)
Nette Idee aber wir wissen alle das die Union nur kostengünstig "Lückenfüller" sucht anstatt wirklich am Gemeinwohl interessiert zu sein
Die Union vergisst auch ohne Corona die Jugend bzw. interessiert sich nicht für deren Themen. Wird schon seinen Grund haben warum sie gezwungen werden soll, statt ermutigt.
Es ist ziemlich schwierig einem jungen Menschen das zu erklären
Müssen sie ja auch gar nicht Ü
Führt halt zu Verdrossenheit gegenüber der Politik und dass das Ganze (inklusive Wahlen) keinen mehr interessiert
Gab es diese elende Diskussion nicht schon vor ein paar Jahren mit dem Schlusswort, dass man weder im Bund, noch in der Pflege oder sonst irgendwo ein Übermaß an Leuten braucht, die mangels Bock auf Zwangsarbeit auf Bummelstreik o.ä. setzen würden?
Findet mein AG bestimmt geil, ein Jahr auf mich und meinen Kollegen verzichten zu müssen. Und ja, wir sind "systemrelevant" für unsere Firma. Sind wir weg, dann fällt binnen Wochen der Laden auseinander, weil es halt nur uns zwei in dieser Rolle gibt. Mal "kurz den Kollegen aus der anderen Abteilung einlernen" ist nicht, der hat selber genug Arbeit und nicht die Vorbildung für den Fachbereich. Und 12 Monate mit nur einer Kraft in dieser Rolle können wir nicht fahren, da wir auch Mal länger krank sind oder Urlaub brauchen. Wie stellt sich die Union das vor?
Mal unabhängig von der Wehrpflicht: So eine Konstellation ist extrem riskant und SEHR anfällig für den Bus-Faktor...
Letztens habe ich noch die einigermaßen schlaue Forderung nach mehr Attraktivität für Jobs in der Bundeswehr gehört, so dass die Leute freiwillig kommen. Wen wundert es, dass die CDU das Gegenteil von einigermaßen schlau fordert.
Wie macht man sterben fürs Vaterland attraktiv?
Gute Frage und berechtigt zynisch. Ich glaube, hier müssen wir lernen, anders zu denken, fällt mir aber auch schwer. Aber es gibt ja auch Positionen zum Beispiel in der Cyberabwehr (Cyyyybrrr) oder in anderen Bereichen, wo man nicht direkt das Kanonenfutter an der Front wird.
Die xxU wäre für die Wiedereeinführung der Wehrpflicht, aber nicht für deren Finanzierung. Wenn es dann ums finanzielle ginge, würde das Geschrei sehr laut werden: von "unseriös", "nicht durchdacht", "wer soll das bezahlen" zu "dafür müssen wir am Sozialstaat sparen" und "das muss uns Sicherheit wert sein".
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz was viele Leute sich darüber Aufregende. Wir müssen leider einfach erkennen, dass unsere essenziellen Bereiche einfach einen Personalmangel haben. Wenn wir schrittweise anfangen wieder mehr Leute in gewisse Berufe zu bringen werden auch mehr Leute bleiben. Von alleine werden viele Leute weder in die Pflege, noch zur Bundeswehr oder in andere Berufe gehen. Natürlich wird das erstmal(aufgrund Katastrophaler Zustände) erstmal nichts verbessern, langfristig schafft das jedoch auch Aufmerksamkeit für solche Bereiche, sodass die dann langfristig besser ausgestattet sind und ein Stück weit auch das Personal Problem zurückgeht.
Wenn der Beruf so scheiße ist, dass du den Nachwuchs dazu zwingen musst ihn anzuschauen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand bleibt doch äußerst gering.
Und wenn Personalmangel damit bekämpft werden soll, dass essenzielle Positionen alle zwölf Monate neu eingelernt werden müssen, wird sich in der Qualität wohl kaum etwas verbessern.
Die katastrophalen Zustände müssen erst angegangen werden, wenn die Berufe wirklich attraktiv für Nachwuchs werden sollen.
Es ist halt ein Teufelskreis. Personalmangel führt zu schlechten Verhältnisse. Schlechte Verhältnisse führen zu Personalmangel. Mann kann ja jetzt auch leider nicht sagen "so Leute 4 Tage Woche und nur noch 30h die Woche Arbeiten", weil man Eben nicht das Personal hat um diese Arbeitsverkürzung aufzufangen. Man muss halt irgendwie mehr Leute dazu bringen in den Beruf zu gehen, damit sich das ganze Verbessert. Natürlich müssen auch solche Sachen wie Bezahlung angepasst werden, aber mehr potenzielle Anwerber führt zu mehr Leuten die dauerhaft in den Beruf gehen.
Natürlich müssen auch solche Sachen wie Bezahlung angepasst werden
Für mich ist die Bezahlung nichts was "auch" angepasst werden muss sondern ein elementarer Punkt. Das Interesse der Jugend kann so groß sein wie es will, solange der Beruf kaum was abwirft, werden auch die Verhältnisse nichts ändern. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Personal es als hilfreich empfindet alle 12 Monate Pflichtdienstleistende neu einzulernen, nur damit diese wieder verschwinden wenn sie tatsächlich eine Entlastung sein könnten.
Um den Beruf attraktiv zu machen, braucht es mMn mehr als einfach nur junge Menschen zu verpflichten.
Ja, weil das mit dem alten Zivildienst so super funktioniert hat. Schau dir doch mal die Abbruchraten in der Pflegeausbildung an (46% in NRW): Die Arbeitsbedingungen sind einfach so scheiße, dass sich das kaum jemand antun will. Da mangelt es nicht an Interesse.
Wie wärs wenn man die Arbeitsbedingungen und Löhne in den entsprechenden Branchen signifikant verbessert anstatt ein paar Teenager als unterbezahlte Zwangsarbeiter einzusetzen?