Weil das Thema kürzlich schon mal aufkam, hier noch mal eine Einordnung dazu:
Thermische Kraftwerke haben üblicherweise Wirkungsgrade bezogen auf Strom, von 35-40% Moderne Steinkohlekraftwerke kommen bis 45%
D.h. die Wärme, die beim Verbrennen oder bei der Kernspaltung freigesetzt wird, wird zu etwas mehr als einem Drittel in Strom umgewandelt. Der Rest wird im besten Fall als Fernwärme nutzbar gemacht. In den meisten Fälle ist diese Wärme aber “Abfall” und es wird enorm viel Wasser verwendet, um diesen “Abfall” loszuwerden. Für Atomkraft ist mir in Deutschland keine Fernwärme bekannt. Ein Atomkraftwerk nahe an Städte zu bauen ist nicht besonders beliebt.
Du kommst mit dem Dampfkraftprozess einfach physikalisch schnell an diese Grenze.
Ein Sonderfall für hohe Stromausbeute sind sog. Gas- und Dampfkraftwerke. mit bis um die 60%. Dabei wird zuerst eine Gasturbine durch Verbrennung angetrieben und dann das heiße Abgas in einem Dampfkraftprozess genutzt. Ist mit Gas als Energieträger aber recht teuer.
Neben dem Kühlwasser steht bei Braunkohle auch noch der extreme Wasserverbauch durch die Grundwasserabsenklung. Da werden Unmengen an Grundwasser abgepumpt, die dabei meist auch mit Eisensulfat belastet werden. Das Wasser ist dann ebenfalls erstmal “weg” aus dem lokalen Wasserhaushalt.
In Bezug auf den Wasserverbrauch sind Atomkraftwerke also nicht grundsätzlich schlechter oder besser als Kohlekraftwerke. Die sind alle beschissen. Und gerade wenn in trockenen und heißen Sommern die Flüsse wenig Kühlwasser bieten, werden solche Kraftwerke auch ein Faktor von Instabilität im Netz, anstatt das Netz zu stabilisieren.