this post was submitted on 15 Mar 2025
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Deutschland

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[–] [email protected] 40 points 22 hours ago* (last edited 21 hours ago)

Wähle braune Scheisse, bekomme braune Scheisse

Bei solchen Sachen, rufen die Hypochonder dann trotzdem an, aber die Oma mit dem Schlaganfall, oder die finanziell Schwachen welche Angst vor den Kosten haben bzw denken sie haben keinen Notfall obwohl sie sofort ins Krankenhaus müssten dann eben nicht mehr.

Habe es in der Schweiz, wo Krankenwagenfahrten von der Krankenkasse nicht voll bezahlt werden, öfters erlebt wie Leute die kurz vorm Abkacken waren sich mit letzter Kraft zu Fuß in die Notaufnahme geschleppt haben.

[–] [email protected] 23 points 21 hours ago

Das geht doch irgendwie immer mehr in Richtung "Amerikanischer Verhältnisse", so Schritt für Schritt. Natürlich sind Details anders, aber die Ära der Sozialstaaten und des sozialdemokratisch geprägten, westlichen Kapitalismus scheint auch hier langsam aber stetig zu Ende zu gehen. Wird ja auch noch spannend, wie die Haushalte künftiger Regierungen mit immer noch aktiver Schuldenbremse und Sondervermögen aussehen werden.

Noch deutlich in lebendiger Erinnerung wäre so etwas doch ein absoluter Tabubruch gewesen, auch nur vorzuschlagen. Wohlgemerkt geht es hier ja nicht nur um Fälle ohne Notwendigkeit (und selbst dort: Nur wenn diese nicht zu hart und oft abgestraft werden, erzeugt es keine Unsicherheiten, ob man sich in manchmal entscheidenden Sekunden traut, einen Krankenwagen zu rufen).

[–] [email protected] 21 points 21 hours ago

Das darf doch bitte nicht wahr sein..... Ich sehe schon die Dashcam clips mit Menschen die während der Fahrt hinten aus dem Krankenwagen springen weil sie nicht ruiniert sein wollen

[–] [email protected] 14 points 22 hours ago (1 children)

Neun Brandenburger Landkreise wollen ihre Bürger künftig zur Kasse bitten, wenn sie den Notruf ohne medizinischen Notfall wählen. Hintergrund ist, dass die Krankenkassen die Einsatzkosten als zu hoch empfinden und daher beschlossen haben, den neun Kreisen die Kosten rückwirkend ab dem 1. Januar nicht mehr vollständig zu erstatten, wie es vom Verband der Ersatzkassen gegenüber rbb hieß. Stattdessen übernehmen die Kassen die Kosten für die Rettungsfahrten nur noch anteilig.

[–] [email protected] 21 points 21 hours ago (2 children)

Laut RBB kostet es wohl auch wenn es medizinisch notwendig war

Die Höhe der Zuzahlungen variiert je nach Landkreis. In Märkisch-Oderland beispielsweise kann der Differenzbetrag für einen Krankenwageneinsatz bei 200 Euro liegen, weitere 251 Euro kommen hinzu, wenn ein Notarzt an dem Einsatz beteiligt war. Das sind mehr als 400 Euro, die Patienten in Rechnung gestellt werden könnten, selbst wenn jemand tatsächlich einen Herzinfarkt hatte und dringend in die Klinik musste

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/03/brandenburg-rettungsdienste-einsaetze-kosten-krankenkassen-kommunen-streit.html

[–] [email protected] 5 points 19 hours ago

Wird bestimmt interessant sollte sich mal jemand weigern das zu bezahlen und das mit "hättet ihr mich halt sterben lassen, lasst halt den zahlen, der angerufen hat" begründen.

[–] [email protected] 6 points 21 hours ago

Stimmt, steht auch hier weiter unten:

Märkisch-Oderland will ab kommendem Montag (17. März) Kostenbescheide für jeden Einsatz versenden – auch rückwirkend ab dem 1. Januar 2025, wie die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) berichtete. Die Kosten sollen demnach anfallen, egal ob es eine Fehlfahrt war oder nicht. „Für den Einsatz eines Rettungsfahrzeugs sind das 198 Euro, für einen Notarzteinsatz werden 251 Euro berechnet“, teilte Daniel Werner, Geschäftsführer des Rettungsdienstes in Märkisch-Oderland der MAZ mit.

[–] [email protected] 1 points 21 hours ago (1 children)
[–] [email protected] 9 points 21 hours ago* (last edited 21 hours ago)

Kein Gegenvorschlag. Thema komplett verfehlt.

Auch die Einheitskasse kann eine andere Auffassung ggü den Landkreisen haben, was angemessene Kosten betrifft. Hier tritt ja der vdek auch einheitlich auf.

Auch sonst ist sie kein Allheilmittel wie alle immer gerne tun (ich sympathisiere selbst mit der Idee). Selbst wenn du eine Einheitskasse hast, gibt's keinen einzigen Arzttermin mehr als jetzt.

Die Privatpatienten nehmen dir auch keinen Termin weg, die Ärzte bekommen für Kassenpatienten sobald sie das Regelleistungsvolumen überschreiten nur noch einen Bruchteil der Vergütung (wenige Prozente von dem auch sonst nicht gerade üppigen Regelsatz) für diese Fälle. Da die wenigsten gerne fürs Arbeiten bezahlen, gibt's dann eben keine Termine mehr und die Praxis bleibt zu.

Die Anzahl der Ärzte in einem Bereich ist auch begrenzt (über die Anzahl von „Kassensitzen“, Rot-Grün hat Anfang der 2000er es auch noch Investoren ermöglicht diese aufzukaufen. Diese leisten im Gegensatz zur Einzelpraxis auch häufig keine volle Versorgung eines Fachgebiets, sondern konzentrieren sich auf lukrative einzelne Eingriffe/Erkrankungen, was die Versorgung auch nicht verbessert.)

Bei Privatpatienten/Selbstzahlern gibt's diese staatliche Angebotsdrosselung nicht, die bezahlen den Arzt direkt und rechnen hinterher mit ihrer Kasse ab.

Politiker und Kassen stellen sich aber gerne doof und stimmen gerne in die Schimpferei über die bösen Ärzte ein, die Privatpatienten bevorzugen würden. Ist ja auch einfacher als die Hintergründe zu erklären, am Ende wäre die Bevölkerung ja auf den richtigen Adressaten sauer.

Das einzig gute was Lauterbach gemacht hat, ist die Budgetierung bei Haus und Kinderärzten zu beenden. Damit wird sich die Terminlage zumindest in diesen beiden Bereichen entspannen