Überarbeitung der Berechnungsmodelle
Der Fischereibiologe Christopher Zimmermann ist skeptisch, ob angesichts der klimatischen Veränderungen die derzeit geltenden Referenzwerte für einen gesunden Heringsbestand in der westlichen Ostsee jemals wieder erreicht werden können. Der ICES sei dabei, die Referenzwerte für die Biomasse des westlichen Ostseeherings zu überarbeiten und gegebenenfalls nach unten zu korrigieren, so Zimmermann. "Dieser Bestand ist durch den Klimawandel massiv betroffen und weniger produktiv als noch vor 30 Jahren und deswegen erwarten wir, dass die Biomasse, die erreicht werden kann, viel niedriger sein muss." Die Beratungen über die Änderung der Berechnungsmodelle sollen im Herbst beginnen. Lockerung der Fangbeschränkungen möglich
Eine mögliche Folge dieser Änderung: Die strengen Fangquoten in der westlichen Ostsee könnten vorsichtig gelockert werden, weil die Zielwerte für eine gesunde Biomasse neu definiert seien, so Zimmermann. Die Effekte der strengen Fangeinschränkungen in der westlichen Ostsee seien derzeit sehr gering. Denn 84 Prozent dieses Bestandes würden in der Nordsee gefangen, dort wo eine Regulierung der Fangquoten schwierig sei, weil Norwegen als Hauptfangnation nicht Mitglied der EU ist. Eine Einigung sei deshalb kompliziert, so der Fischereibiologe.
Also es gibt zu wenig Fische und indem man das zum Normalzustand erklärt, kann man die Fangquoten "vorsichtig lockern" und dadurch, dass man bei zu wenig Fischen noch mehr Fische fängt, wird dann alles wieder gut?