torrentialgrain

joined 6 days ago
[–] [email protected] 0 points 8 hours ago

Ah, war nicht ganz präzise formuliert - der Part war nicht spezifisch auf dich bezogen.

[–] [email protected] 3 points 9 hours ago* (last edited 9 hours ago) (4 children)

Ich kann deinen Standpunkt respektieren, weil du mir ehrlich sagst, dass du die innenpolitischen Punkte höher gewichtest als die Außenpolitik. Ich sehe das persönlich anders, aber ich kann schon verstehen, wieso man das so empfindet.

Anders ist es aber, wenn Linke mir hier oder auch zu Hauf auf Reddit erzählen wollen, dass die Partei hier ja gar kein Problem hätte. Das find ich echt übel und ich hoffe wie gesagt, dass sich das durch den frischen Wind jetzt sukzessive ändert. Dediziert russlandfreundlich würde ich die Partei seit dem Austritt des Wagenknecht-Splitters aber auch nicht mehr nennen wollen, da stimmen wir schon überein.

[–] [email protected] 40 points 10 hours ago (3 children)

People are seemingly waiting for "the thing" not realizing that there’s never "the thing" in a successive authoritarian takeover.

[–] [email protected] 4 points 10 hours ago (6 children)

Wir können gerne an dieser Stelle weiter diskutieren. Und ich würde gerne nochmal vorausschicken, nur damit wir uns nicht missverstehen, dass ich allgemein mit keiner Partei so viele klare Übereinstimmungen habe, wie mit der Linken. Sie wären - eigentlich - eine ganz offensichtliche Wahl für mich. Unglücklicherweise hat sich allerdings die sicherheitspolitische Lage dermaßen gewandelt, dass ich es nicht guten Gewissens vor mir selbst verantworten kann, eine Partei zu wählen, die entweder aufgrund eines Mangels an Expertise in diesen Themen, oder aufgrund von historisch-ideologischer Verblendung, dermaßen im Gegenverkehr unterwegs ist. Kurz: die aktuelle Außenpolitik der Linkspartei ist meiner Meinung nach eine direkte Bedrohung für die Sicherheit Europas und Deutschlands. Und natürlich der Ukraine, it goes without saying.

Ich möchte auch erklären, wieso. Dazu gehe ich gerne auch auf die Antwort von JVA ein, von der du natürlich nur einen sehr kurzen Passus zitiert hast. Der Rest seiner Antwort ist halt dann doch nicht mehr als ein "man muss verhandeln, und dann müssen wir auch keine Waffen mehr schicken". Er stellt dabei übrigens ziemlich unmissverständlich klar, dass er für die Einstellung von Waffenlieferungen ist.

Wie genau ein von China vermittelter Frieden zustande kommen soll, welches Interesse die Chinesen überhaupt an einem Frieden haben, wo sich doch die restlichen Weltmächte über diesem Thema so vorzüglich selbst zerfleischen, wie dieser Frieden gewahrt werden soll (vor allem: ohne Waffen!) und wie das Existenzrecht und die Unabhängigkeit der Ukraine gegenüber einem nach wie vor imperialistisch-expansionistischen Russland gewährleistet werden soll - Jan van Aken bleibt, wie übrigens jede führende Person aus der Linkspartei, die Antworten schuldig.

Was die Sanktionen angeht, so bin ich natürlich für ein Anziehen der Daumenschrauben. Wie übrigens ein Großteil der EU. Leider müssen solche Schritte allerdings von allen Mitgliedsstaaten verabschiedet werden und Putins Verbündete in unserer Mitte (namentlich vor allem Orban und Fico) paralysieren hier unsere Handlungsfähigkeit. Dafür muss dringend eine Lösung gefunden werden.

Allerdings: auch hier nehme ich eine enorme Weltfremde wahr. Wie zur Hölle will ein Jan van Aken denn bitte gezielt den militärisch-industriellen Komplex sanktionieren in einem Land, dass in den letzten Jahren zu einer totalen Kriegswirtschaft umgebaut wurde? Ist das den Linken eigentlich klar, wie Russland 2025 sich über Wasser hält? Ehemalige Autohersteller bauen jetzt Panzerfahrzeuge, ehemalige Waschmaschinenwerke sind jetzt Zulieferungsstraßen für Kriegsgut. Ein Großteil der Unternehmen, die für den Kriegs-Effort eingespannt werden können, hat genau dieses Schicksal ereilt. Erinnert dich das vielleicht an eine andere Zeit in der europäischen Geschichte? Musst nicht mal ins Ausland gehen.

Zudem: Das Anziehen von Sanktionen um Putins Kriegskasse zu schaden wird völlig ad absurdum geführt durch die Forderung, man solle doch möglichst wieder zu einer Normalisierung der Handelsbeziehungen zurückkehren. Das ist so haaresträubender Unsinn, dass man von so intelligentem Führungspersonal wie dem der Linkspartei eigentlich nur die wissentliche Täuschung vermuten kann.

Nein, die Linke hat in dieser Frage keinen sinnvollen Weg anzubieten und ich hoffe inständig, dass die Partei diesen massiven Fehler irgendwann erkennt und korrigiert. Es ist kein Raum in dieser massiven Bedrohungslage, in der die Existenz unserer Lebensweise partiell direkt militärisch bedroht wird, für naiven Pazifismus (dem ich bis zur Krim Invasion 2014 übrigens selbst noch anhing!).

Natürlich muss man miteinander reden. Ich glaube, kaum jemand in der Politik verneint das überhaupt. Aber man muss aus einer Position der Stärke verhandeln und Russland auch Zugeständnisse abringen, ansonsten wird jeder Frieden nur vorübergehend sein und es Russland erlauben, nochmal richtig Luft zu holen für den nächsten Anlauf. Und der wird sich dann nicht mehr nur gegen die Ukraine richten.

[–] [email protected] 7 points 11 hours ago (1 children)

Okay, ich versuche mal anders rum zu fragen. Welche Politik hat die Linke anzubieten, die dazu führen würde, dass die Ukraine Russland nicht oder weniger ausgeliefert wäre?

Und bitte, versuch etwas mehr in die Tiefe zu gehen als jetzt nur "man muss verhandeln" zu bringen. Da könnte ich dir eine halbe Dissertation zu schreiben, wieso vorauseilender Gehorsam bei Verhandlungen im Kriegsfall maximal zielschädigend ist, wenn es darum geht, einen Aggressor langfristig zu befrieden.

[–] [email protected] 2 points 11 hours ago (1 children)

Die Linke will tatsächlich sogar weniger Sanktionen und eine Normalisierung der Handelsbeziehungen.

[–] [email protected] 10 points 11 hours ago (11 children)

Die Linke möchte Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen und die meisten Sanktionen gegen Russland aufheben (außer gegen Minister der Putin-Regierung). Correct me if I’m wrong aber ich hab mir das Wahlprogramm eigentlich ziemlich aufmerksam angeschaut und mehrere Interviews mit dem Spitzenpersonal der Linken geschaut/gelesen.

[–] [email protected] 8 points 16 hours ago

Der Matthias Döpfner, dessen Sohn eines von Peter Thiels Unternehmen leitet? Das ist ja ein merkwürdiger Zufall!

[–] [email protected] 28 points 16 hours ago (33 children)

Wenn die ganzen neuen Mitglieder es schaffen, eine Wende in der Außenpolitik herbeizuführen, haben die Linken bei der nächsten Wahl auch wieder meine Stimme.

[–] [email protected] 25 points 16 hours ago (2 children)

Scheiße man und die FDP steigt wieder. Auf Reddit haben die ganzen Idioten mal wieder schon wochenlang gefeiert als wär das ne safe Sache. Ich ertrage das nicht, wenn die wirklich wieder reinkommen.

[–] [email protected] 2 points 1 day ago (1 children)

I admire your baseless optimism.

[–] [email protected] 2 points 1 day ago (1 children)

Is it? There have barely been any protests on the streets. People are infinitely far away from violently rising up against this regime.

 

Seitdem der reichste Mann der Welt zusammen mit dem mächtigsten Mann der Welt sich direkt in unsere Wahlen einmischen und Werbung für eine in Teilen offen rechtsextreme Partei machen, treibt mich diese Frage um.

Vor dem Hintergrund, dass gefühlt alles was staatliche IT angeht in Deutschland quasi prähistorisch ist und auch die digitale Patientenakte ein offenes Buch für potenzielle Hacker ist - wie sicher ist unsere Wahl tatsächlich?

Will gar nicht ausschließen, dass ich mir da vielleicht zu viel Sorgen mache, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, das äußere Akteure hier direkt eingreifen und manipulieren könnten. Nicht mal nur Musk, auch Russland und China verfolgen ja dasselbe Interesse der Zersetzung unserer Demokratie…

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