this post was submitted on 07 Feb 2025
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
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Doch die Stelle habe ich grade Zitiert und so haben sich die Verantwortlichen auch in Interviews geäussert.
Und eine Linke die zu 100% auf NATO kurs umschwenkt braucht niemand in Deutschland. Das Feld ist zu genüge von SPD und den Grünen abgedeckt. Es zwingt dich ja niemand die Linke zu wählen, aber deine Aussagen legen doch ein erschreckendes Unverständnis von Politik allgemein und der deutschen Parteienlandschaft im speziellen offen.
Wie gesagt lässt deine Stelle keine eindeutigen Rückschlüsse auf die Positionierung der Linken zu.
Wer schreibt:
..kann damit meinen, dass er das momentane Niveau an Waffenlieferungen eigentlich ganz cool findet und nur möchte, dass es nicht mehr wird. Er kann damit aber ebenso meinen, dass er Waffenlieferungen an sich scheiße findet und eine grundlegende Abkehr will. Das wird daraus nicht klar. Zusätzlich ist auch nicht spezifiziert, wessen und welche Waffenlieferungen damit überhaupt gemeint sind. Die eigenen, die von anderen Ländern?
Aber wie gesagt. Zum Glück klärt das Programm ja im weiteren Verlauf wunderbar auf und wird schwarz auf weiß ganz eindeutig, was sich explizit die Partei Die Linke für sich und Deutschland vorstellt [der ganze Absatz, Hervorhebung von mir]:
So will die Linke also den Konflikt lösen:
Tut mir leid, ich sehe da wirklich sehr wenig Interpretationsspielraum. Im Gegensatz zu deiner Stelle, die ja noch gewisse Luft ließe für verschiedene Auslegungen, steht hier ganz klar, dass es keine Waffenlieferungen geben soll. Nicht "keine weiteren", nicht "keine weitreichenden", "keine eskalierenden" oder sonst wie, sondern einfach ganz klipp und klar "Wir lehnen Waffenlieferungen in Kriegs- und Krisengebiete ab". In Gänze. Wie soll ich das ignorieren?
Edith: Es geht auch gar nicht um eine Linke auf 100% NATO-Kurs. Es geht um eine Linke, die die Augen nicht länger vor der Realität verschließt und anerkennt und kommuniziert, dass Waffenlieferungen, auch wenn man sie mit schwerem Herzen vornimmt und eigentlich bedauert, nicht immer so kategorisch falsch sind, wie sie nach wie vor tun. Man kann doch gerne von einer besseren, friedlicheren Welt träumen, aber trotzdem angemessen auf die Herausforderungen im Hier und Jetzt reagieren. Das ist alles was ich fordere und keine kriegslüsterne Linke, die in den Irak einmarschieren will.
Ich lehne die SPD auch ab, würde aber notfalls eine Koalition mit ihr eingehen als kleineres Übel. Ähnliches gilt für Wahlprogramme... und wer das nicht versteht oder verstehen will hat offensichtlich massive Defizite im Politikverständis.
Und ich finde die Linke ist die einzige Partei in Deutschand die eben nicht die Augen vor der Realität in der Ukraine verschließt. Noch mehr Waffen helfen der Ukraine überhaupt nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Man kann ja gerne von einer einfacheren Welt träumen in der die moralisch richtige Seite immer gewinnt und es nur schwarz und weiß gibt was Bündnisse und Koalitonen angeht, aber das ist nun mal nicht das Hier und Jetzt 😆
P.S.: Die Linke kann ja so wieso keine Waffen die schon geliefert wurden zurückholen, daher macht deine Aussage wenig Sinn.
Es geht hier überhaupt nicht um irgendwelche Koalitionsverhandlungen oder das Taktieren anderer Parteien gegenüber.
Es geht darum, dass die Linke auch nach drei Jahren offener Invasion in der Ukraine nach wie vor nicht geschafft hat, ihre ehemalige Position auf Grundlage des Fundamentalpazifismus als Fehler zu kassieren. Obwohl sie es wissen und obwohl sie, wie du sagst, eigentlich nicht kategorisch gegen Waffenlieferungen sind, so lange sie sich nicht dabei die Hände schmutzig machen müssen. Das ist verlogen und in seiner Dogmatik eher an eine religiöse Gruppierung erinnernd. Wie bereits erläutert, geht es nicht darum, dass sie zu hurrapatriotischen Militaristen werden, sondern ihre sehr simplen Positionierungen an die komplexen Realitäten anpassen. Und die Verteidigungsfähigkeit eines angegriffenen Staates irgendwie als innenpolitische Verhandlungsmasse nutzen zu wollen, klingt mir jetzt auch nicht wirklich nach linken Idealen.
Eben, darum braucht es differenzierte Meinungen auch zu innerparteilich höchst sensiblen Themen, die eben keiner simplen Traumwelt voller pazifistischer Friedenstauben entspringen, sondern den Test der traurigen, harten Realität mit einem knallharten Aggressor in Moskau bestehen. Schwarz und weiß findest du in der eindeutigen und pauschalen Ablehnung der Waffenlieferungen im Wahlprogramm, die grauen Zwischentöne fordere ich seit Ewigkeiten in dieser Kommentarkette.
Nein da hast du was falsch Verstanden. Die Linke ist kategorisch gegen Waffenlieferungen. Aber die Linke ist halt auch eine <10% Partei in einem Deutschland in dem alle anderen relevanten Parteien für eine Rüstungsindustrie mit Exportfokus sind, daher ist man da realistisch was die Einflussmöglichkeiten der Linke auch in einer Koalition wäre. Daher versucht man realistische Kompromisse möglich zu machen. Das ist das Gegenteil von Verlogen sondern viel realistischer als was andere Parteien so von sich geben. Wenn dir diese klare Position nicht gefällt ist das ja ok, aber auch ein Stückweit eine Verweigerung der Realität von deiner Seite aus.
Edit: Im übringen heißt gegen Waffenlieferungen zu sein nicht das man Pazifist ist. Das heißt nur das man gegen den Export von Waffen in andere Länder ist.
Edit2: Vielleicht verstehst du es mit einem Beispiel. Jemand kann kategorisch Vegetarier sein aber z.B. bei einem Familienessen akzeptieren das es auch Fleisch auf dem Tisch gibt, dennoch konsequent dafür einstehen das es nicht nur Fleischgerichte gibt. Deine Position wäre vergleichbar mir dem Vegetarier vorzuwerfen das er sich mal nicht so anstellen soll und ein bisschen Fleisch in seinem Essen wäre ja realistischer 🙄 (Und bevor es hier wieder zu Misverständnissen kommt, ich meine einen Vegetarier der das aus realistischen Überlegungen heraus macht wie z.B. den Klimawandel, und nicht einen "fundamental" Veganer).