Besen

joined 7 months ago
[–] [email protected] 4 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Ich würde gerne eine Quelle sehen, wo die Linke das in einem Wahlprogramm oder Positionspapier oder ähnlichem vertritt. Aussagen von Einzelpersonen, auch in hohen Positionen, stehen nicht für die ganze Partei und sind selten wirklich bindend.

Die Linke sagt:

DIE LINKE findet Sanktionen sinnvoll, die die Machtbasis von Putin schwächen: die russische Rüstungsindustrie, den militärisch-industriellen Komplex in Russland, die Auslandsvermögen der Millionäre und Milliardäre. [...] Sanktionen, die vor allem die Zivilbevölkerung treffen (z.B. weil Lebensmittel knapp werden) halten wir nicht für sinnvoll und human.

Auch im Wahlprogramm heißt es:

Gezieltere Sanktionen, die sich nicht gegen die Bevölkerung, sondern gegen Putins Machtapparat und den militärisch-industriellen Komplex und damit gegen die Fähigkeit zur Kriegsführung richten...

und:

...unterstützt durch gezielte Sanktionen, die nicht gegen die allgemeine Bevölkerung gerichtet sind.

Von groß angelegten Wirtschafts- oder Ölsanktionen ist hier jedenfalls nicht die Rede. Aufgrund der öffentlichen Positionen und des Wahlprogramms gehe ich davon aus, dass die Linke gegen größere Sanktionen ist. Dazu gehören wahrscheinlich sogar alle Sanktionen gegen Öl und Gas, weil das die Wirtschaft in großem Umfang trifft und damit natürlich auch die Bevölkerung.

Ich glaube, dass diese Position nicht zielführend ist. Sanktionen gegen Milliardäre sind schwierig und meist wenig effektiv. Sanktionen gegen die Rüstungsindustrie sind gut und sinnvoll, können aber mit Geld, Zeit und Mühe umgangen werden. Sie haben bisher nicht zu einem Umdenken geführt und werden es wohl auch in Zukunft nicht tun.

Sanktionen gegen Russland, die wirklich wirksam sein sollen, also auch eine realistische Chance haben, den Kriegsverlauf und das weitere Verhalten Russlands zu beeinflussen, müssen hart und umfassend sein. Der Lebensstandard des russischen Durchschnittsbürgers muss sich deutlich verschlechtern, damit die Bevölkerung Druck auf die Regierung ausübt. Es wäre auch möglich, die Staatseinnahmen, vor allem aus dem Energieexport, so weit zu reduzieren, dass die russische Wirtschaft an den Rand des Zusammenbruchs gerät. Das würde natürlich auch die Bevölkerung treffen.

Dass die Menschen in Russland aufgrund von Sanktionen verhungern, ist schon aufgrund der ausreichenden Eigenproduktion selbst bei sehr weitreichenden Restriktionen unrealistisch.

Solche Sanktionen wären auch für den Westen nicht folgenlos, sollten aber in ihrer Auswirkung nicht überschätzt werden. Russland ist zwar in einigen Sektoren ein großer Akteur, aber nie wirklich dominant und vor allem gesamtwirtschaftlich relativ überschaubar. Wir haben uns von Russlands Gas trennen können, das wird auch für den Rest möglich sein.

Wenn die Linke Sanktionen mit dem Hinweis auf die Zivilbevölkerung ablehnt, scheint mir das ein vorgeschobener Grund wegen der dort immer noch weit verbreiteten Sowjetnostalgie zu sein. Ich gehe davon aus, dass, wenn es nach der Linken ginge, ein erheblicher Teil Sanktionen aufgehoben würde. Man will Russland aus nicht nachvollziehbaren Gründen hofieren, und darunter leiden die Ukraine und andere Länder der Region. Das Verhalten Russlands zu tolerieren, schafft natürlich auch einen Präzedenzfall, der globale Auswirkungen haben wird.

[–] [email protected] 3 points 6 days ago

Die App hat beim letzten Mal auch keine Probleme gehabt. Scheint etwas robuster zu sein.

[–] [email protected] 6 points 1 week ago

Ich habe gerade einen AfDler wählen lassen und bei ihm lagen alle Parteien außer Linke und BSW vor der AfD. Die meisten kennen die Positionen ihrer eigenen Partei gar nicht.

[–] [email protected] 26 points 1 week ago

Eine stichprobenartige Durchsicht der von der Initiative eingereichten Briefe würde zeigen, dass jeder Teilnehmer im Durchschnitt mehr als 50 Briefe geschrieben hat. Dann kann man die ganze Initiative wegen Missbrauch des Beschwerdeverfahrens einfach nicht mehr berücksichtigen. Am besten erst nach Einsendeschluss über das Vorgehen informieren.

[–] [email protected] 3 points 1 week ago

Ich kann verstehen, dass dies als Präzedenzfall wirken könnte. Ich denke aber, dass es hier größere Unterschiede zu anderen Branchen gibt. Eine Werbeplattform ist stärker involviert. Sie verteilt und verkauft die Werbung gezielt und verdient auch direkt an den Anzeigen. Es ist also nicht nur ein einfacher Hoster, den es nicht interessiert, was genau mit den Daten passiert. Außerdem ist hier eine Kontrolle gut möglich. Werbekampagnen sind in der Regel teuer. Eine komplett manuelle Überprüfung jeder einzelnen Werbeanzeige würde meiner Meinung nach nicht allzu sehr ins Gewicht fallen.

[–] [email protected] 1 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago)

Wieder ein Artikel, der nicht finanzierte Pläne unkorrigiert abdruckt. Immerhin wird darauf hingewiesen. Die Phantasiezahlen haben aber wirklich nichts mit der Realität zu tun. Im schlimmsten Fall haben Bilder eine unterbewusste Wirkung, die sich trotz gegenteiliger Erklärung einschleichen kann.

Wenn es keine Finanzierungsquelle gibt, sollte die Zeitung die Grafik so verändern, dass Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen sind. Dann sieht man wirklich, wie die normalen Leute verarscht werden.

[–] [email protected] 1 points 3 weeks ago* (last edited 3 weeks ago)

Bist du sicher, dass dein Hygrometer richtig funktioniert? Analoge Modelle sind notorisch schlecht. Wenn ein analoges Hygrometer eine lineare Skala hat, ist es wahrscheinlich Schrott.

[–] [email protected] 2 points 1 month ago

Er meinte natürlich eine drei Wochen dauernde Hochzeit.

[–] [email protected] 1 points 1 month ago

Mein Kommentar sollte nur die reale Situation zeigen. Eine beträchtliche Anzahl von Menschen wurde zurückgeschickt. Wenn wir so weitermachen wie bisher, wie es der Kommentator vorschlägt, werden wir die Menschen auch so zurückschicken wie bisher.

[–] [email protected] 9 points 2 months ago (2 children)

OK, ignorieren wir die aktuelle Situation einfach mal. Syrien war trotz Diktatur ein Land mit einigermaßen stabilem politischen System --> Abschieben. Die Gesamtschutzquote lag 2023 bei ca 50% und ein viertel wurde direkt abgelehnt.

Es macht schon Sinn die Anträge auf Eis zu legen bis sich in ein paar Wochen zeigt, wie sich die Situation entwickeln wird.

[–] [email protected] 12 points 2 months ago (3 children)

Ich verstehe nicht, warum die Außengastronomie besonders geschützt werden soll. Wenn jemand an einer Bushaltestelle raucht, kann ich ein paar Schritte weggehen oder mich auf die windzugewandte Seite stellen und so das Problem zumindest lindern. Ich werde aber nicht anfangen, die Tische vor dem Restaurant umzustellen. Außerdem bin ich beim Essen besonders empfindlich für Rauchgeruch, und er drückt ganz schön auf die Stimmung.

Wirtschaftliche Aspekte kann es meiner Meinung nach auch nicht geben. Wir haben schon bei Rauchverboten in Innenräumen gesehen, dass die Besucherzahlen eher zu- als abnehmen.

Was haltet ihr eigentlich von E-Zigaretten? Wenn sie annähernd neutral wären, würden sie mich nicht so sehr stören wie Tabak, aber es werden oft Aromastoffe zugesetzt und die E-Zigarette hat nach meiner Wahrnehmung eher eine größere Reichweite als der Zigarettenrauch.

 

Es wäre auch interessant zu wissen, ob ihr Geschwister habt und ob das statistisch einen Unterschied macht. Haben sich eventuelle Vorlieben im Laufe der Zeit verändert oder abgeschwächt?

view more: next ›