this post was submitted on 10 Feb 2025
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Frag Feddit

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Ich hatte heute eine Diskussion mit eigentlich linken Freunden in der herauskam, dass Vielen der Klimawandel, Menschen und Menschheit, Tiere und vieles Andere flapsig gesagt egal sind oder nur dann kümmern wenn diese Dinge den eigenen Hedonismus einschränken.

Mir ist dann aufgefallen, dass ich dem Leben, also sozusagen der Evolution, eine Art Grundwert zuteile. Für mich sind die vorherigen Massensterben tatsächlich dramatische und tragische Ereignisse, auch wenn sie für die menschliche Entwicklung notwendig gewesen sein mögen. Auch ist es für mich tragisch, dass das Leben swiw nur noch 500 bis 1300 Mrd. Jahre Zeit zur Entwicklung hat, bis die Erde aus der Habitablen Zone heraustritt.

Jetzt geht es aber Vielen nicht so wie mir und jetzt frage ich mich ob dieser "fehlende Nihilismus" meinerseits eine Art "spirituelle Verklärung" darstellt?

Wie denkt ihr darüber?

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[–] [email protected] 7 points 3 days ago

Finde ich ein schwieriges Thema. Als ich meine hart nihilistisch-depressive Phase hatte, war das so ein Gedanke an dem ich mich halten konnte. Also auch wenn nichts eine Bedeutung hat, konnte ich zumindest irgendwie mit dem gesellschaftlichen Moralverständnis so ungefähr meinen Frieden schließen, indem ich eben Struktur und Komplexität als grundsätzlich erhaltenswert bewertet habe, angesichts eines Universums, das sehr viel Entropie und Leere beinhaltet.

Jo, mittlerweile halte ich das für Copium, so wie andere Leute irgendwas von Religion faseln, um ihrem Leben irgendeinen höheren Sinn zuzuschreiben.
Die Erkenntnis war für mich der Zeitpunkt, wo es in die, äh, nihilistisch-nihilistische Phase umgeschwenkt hat. Also ja, nichts bedeutet wirklich etwas, aber auch das bedeutet nichts. Niemand hat tatsächlich einen höheren Sinn und deshalb ist es völlig okay, das nicht zu haben. Also nicht nur okay, sondern eben wirklich die Norm, die einzige Möglichkeit. Man muss seinen Sinn eben im Kleinen (Familie, Freunde, Gemeinde etc.) oder auch im Mittelgroßen (die Menschheit insgesamt voran bringen) suchen.

Allerdings bedeutet das wiederum notwendigerweise auch, dass dein eigenes Leben nicht irgendwie einen höheren Sinn hat als das eines Spatzen. Deshalb halte ich es auch im Kleinen und Mittelgroßen für unsinnig, in Völlerei auszubrechen, und zum Beispiel massig Land zu roden und unzählige Tiere zu töten, nur weil man Chicken Wings lieber mag als Bohnen.

[–] [email protected] 4 points 3 days ago* (last edited 3 days ago) (1 children)

Ein Unterschied an Wert ist für mich auch nochmal intelligentes Leben. Es gibt inzwischen etliche wissenschaftliche Paper, die besagen, dass intelligentes Leben wahrscheinlich sehr selten ist, und wir Menschen im Universum sogar früh dran sein könnten. Das kaputt zu machen ist sehr, sehr töricht und verschwenderisch.

[–] [email protected] 3 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Intelligentes Leben ist auch deshalb interessant, weil es teilweise eine Weiterentwicklung der konventionellen Evolution darstellen kann (also zumindest hab ich das so verstanden), weil ja Kultur, also die Weitergabe von Anpassungsfähigkeit und Information innerhalb einer großen Gruppe und über Generationen hinweg nochmal schneller sein kann.

[–] [email protected] 5 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Alle Tiere (inklusive uns) können leiden, körperlich und psychisch. Mitgefühl mit dem Leid, aber auch positiven Gefühlen, verbindet uns alle, die wir auf diesem kleinen Gesteinsball für einen Augenblick durch die kalte, dunkle Unendlichkeit schweben. Für mich ist nihilistischer Egoismus ein absoluter Rückschritt, vor dem ich richtig Angst habe. Was bleibt uns denn sonst? Einsam so lange auf den Lust-Knopf drücken, bis er kaputt geht!?
Halb passend dazu: Dieses Gespräch

[–] [email protected] 7 points 3 days ago

Ich habe da jetzt ein paar Minuten drüber nachgedacht und ich glaube schon, dass ich dem Leben einen Wert zuschreibe.

Wenn im Kindergarten ein anderes Kind ein Spielzeug kaputt absichtlich gemacht hat, war mir das ehrlich gesagt relativ egal. War nicht mein Spielzeug, ich musste mich nicht drum kümmern.

Als im Kindergarten ein Mädchen einer Nachtschnecke das Hirn rausgequetscht hat, hat mich das schockiert und ich hatte ein wenig Angst vor der.

Weder die Schnecke, noch das Spielzeug gehörten mir. Mit dem Spielzeug hatte ich wahrscheinlich sogar eher eine Verbindung, weil ich damit halt gespielt habe.

Als die Schnecke ermordet wurde, hat mir das, denke ich, Angst gemacht, weil ich mich irgendwo mit ihr „identifiziert“ habe. Das ist vielleicht irrational, aber ich habe mir wahrscheinlich unterbewusst gedacht „Ich lebe, die Schnecke lebte. Wenn die das Leben einer Schnecke kaltblütig beendet, wieso sollte mein Leben für sie mehr wert sein“. Das hatte ich auch in weniger Starker Form mit manchen Pflanzen.

Also ja, ich denke ich schreibe Leben einen Wert zu. Keine Ahnung, warum. Aber ich mag das eigentlich und der Gedanke, Leben keinen Wert zuzuschreiben macht mir Angst.

Ich war einige Jahre lang zuerst aktiv, dann passiv Suizidal, aber auch da habe ich eigentlich nie Leben an sich als wertlos gesehen, sondern eher geglaubt, dass meine Existenz das Leben anderer Personen und Lebewesen verschlechtert und mein Tod aus einer „altruistischen“ Perspektive sinnvoll wäre.

Manchmal wenn ich meine Ruhe habe, gehe ich raus, lasse mein Handy zuhause und liege einfach ein paar Stunden irgendwo rum. Der Gedanke, dass überall um mich herum Leben existiert, Ameisen um mich herum ihre Arbeit erledigen, Regenwürmer sich unter mir durch die Erde graben, Bäume und Pflanzen um mich herum „atmen“, hat etwas harmonisches.

Ich habe dann das Gefühl, dass ich ein Teil dieses Ökosystems wäre und es gibt ein komisches Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Das Gefühl das man, egal was ist, jederzeit hierhin zurück kommen kann und „das Leben“ einen so akzeptiert wie man ist, weil man selbst Teil „des Lebens“ ist.

[–] [email protected] 7 points 3 days ago (2 children)

Ich würde schon sagen, dass ich dem Leben je nach Lebensform durchaus einen Wert zuweisen. Einer der Motivationen auch den Klimawandel ernst zu nehmen.

Vergangene Massensterben würde ich da jetzt aber nicht unbedingt als tragisch sehen, weil das einfach unglaublich weit weg ist. Eben so das unumgängliche Ende des Lebens in der fernen Zukunft. Das ist für mich einfach zu weit weg, um das groß zu emotionalisieren.

Bei den großen Massensterben der Vergangenheit handelt es sich auch im Gegensatz zu der verbreiteten Idee größtenteils nicht um große Sterbeereignisse in sehr kurzer Zeit auf menschlicher Skala. Massensterben können mach Definition schon bis zu 2 Millionen Jahre dauern. Insofern ist das eigentlich für das menschliche Empfinden auch schon nicht mehr greifbar.

Von daher benötigt man einen guten Zwischenweg, eine "ist mir egal" Haltung verstärkt den immensen Schaden den der Mensch verursacht nur weiter. Es ist aber auch keinem geholfen, wenn man sich von diesem Geschehen runterziehen lässt.

[–] [email protected] 3 points 3 days ago (1 children)

Der Klimawandel als aktuelles Massensterben ist mMn weitaus tragischer weil er, anders als die vergangenen, verhinderbar ist(/war?). Warum es Menschen gibt, die das nicht interessiert und denen das durch Menschen verursachte Massensterben egal ist, kann ich nicht sagen. Anscheinend gibt es Menschen, die entweder ohne jegliche Empathie vor sich hinvegetieren oder sie wissen/verstehen einfach nicht was passiert.

[–] [email protected] 2 points 3 days ago

Vor allem ist an unserem aktuellen Massensterben tragisch, dass es viel schneller abläuft als vergangene. Wenn wir hier auf menschlichen Zeitskalen Veränderung und rasantes Aussterben bemerken, dann wird es schwierig für die Evolution da mitzuhalten.

Ich kann mir nur vorstellen, dass das ignorieren/leugnen hier ein Schutzmechanismus ist, dass man für sich und sein Handeln keine Konsequenzen ziehen muss. Pluss halt der gewisse Anteil Empathieloser, denen das einfach wirklich egal ist, solange es ihnen gut geht.

[–] [email protected] 2 points 3 days ago (1 children)

Die Tragik der Massensterben seh auch eher im Vergleich mit heute. Pterodactylus sehen verdammt cool aus, aber Schnabeltiere oder Menschen halt auch.

Mich befremdet halt der Gedanke Massensterben als nicht so wichtig abzutun um damit heutiges Gesellschaftsverhalten zu rechtfertigen. Die Idee dahinter ist ja dass heutiges Leben angeblich überhöht wertgeschätzt würde und die Evolution selbst Schuld sei wenn sie solch vulnerablen Pfade eingegangen ist.

[–] [email protected] 2 points 3 days ago

Das ist aber auch eine recht verquere Sicht auf Evolution. Der Mensch begreift ja durchaus, was da gerade passiert und hätte durchaus die Fähigkeiten Schlimmeres zu verhindern oder abzumildern.

Auch mit Blick auf vergangene Ereignisse ist das irgendwie Murks. Schade das der Dodo den vulnerablen Pfad gewählt hat einfach vom Menschen ausrottbar zu sein? Irgendwie schief.

Aber ja, schon schief, wenn man sowas empathielos hinnimmt.

[–] [email protected] 3 points 3 days ago (2 children)

Finde dass ist so eine Mainstream-David-Precht-Philosophie:

im kosmischen Maßstab ist das Leben egal

Ja wow. Und welche Konsequenzen leite ich daraus für mein Leben und Wirken ab?

Da hadere ich eh immer mit der klassischen Philosophie: in meinen Existenzkrisen schnappe ich mir die Klassiker, um dann wieder nur zu merken, dass Gedanken wie

ist ein Schaf ein Schaf, weil es aussieht wie ein Schaf, oder weil es die Eigenschaften eines Schafs hat?

mich nicht weiterbringen. Cool Soplatoteles, dass du in einer Gesellschaft gelebt hast, die sich das leisten konnte, aber für mich...meh.

Und zurück zur Ausgangsfrage und das anknüpfen an praktische Verwertbarkeit philosophischer Gedanken. Wenn

das Leben ist im kosmischen Maßstab egal

gilt, heißt das dann, dass mir Genozide egal sein sollten? Ich mein, selbst der härteste Grillomator 8000 XL, der sich nur über seinen Fleischkonsum definiert, schaut sich doch nicht gerne Videos von Tieren in Massentierhaltung an...das wird schon seinen Grund haben.

[–] [email protected] 1 points 3 days ago

ist ein Schaf ein Schaf, weil es aussieht wie ein Schaf, oder weil es die Eigenschaften eines Schafs hat?

Ein Schaf ist ein Schaf, weil wir als Menschheit eine willkürliche Kategorie namens „Schaf“ geschaffen haben, in die wir einen Teil unserer Umgebung einordnen.

[–] [email protected] 1 points 3 days ago

Ist halt auch einfach bedeutungslos, das mit dem kosmischen Maßstab.

Letztlich sagt es nur, dass die Person die dies behauptet dem Leben keine Bedeutung gibt, denn es ist fragwuerdig, woher die Person denn diesen kosmischen Maßstab her hat und pb es nicht doch der eigene ist.

[–] [email protected] 3 points 3 days ago

Die Erde ist der einzige bekannte Ort im riesigen Universum, wo es Leben gibt. Das macht es zu etwas Wundersamem.

Natürlich hat nichts einen intrinsischen Sinn, denn Sinn ist ein menschliches Konzept. Aber das bedeutet auch, dass wir dem Leben einen Sinn geben können. Ich neige dazu, zu denken, dass dies unsere Hauptaufgabe sein sollte.

[–] [email protected] 4 points 3 days ago

Ja, stimme dir zu

Wir sind so klein, jung und unwissend. Wir verdanken ALLES Schöne diesem Planeten.

Alles ist wunderbar.

[–] [email protected] 3 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Massensterben in ferner Vergangenheit oder Zukunft sind halt echt weit weg, und zumindest in der Vergangenheit haben sie immer Platz für etwas neues gemacht (ob das beim menschengemachten Klimawandel auch so ist, darf bezweifelt werden - wir ersetzen ja extrem viele Lebensräume mit Beton, Agrar-Monokulturen und Wüste). Und wenn das Leben auf der Erde in 500 Mrd. Jahren immer noch komplett auf diesem Planeten festsitzt, ist es auch irgendwie selbst schuld.

Heißt natürlich nicht, dass man ohne Not seine Umwelt zerstören oder völlig ohne Sinn Tiere töten sollte.

[–] [email protected] 2 points 3 days ago (2 children)

Ja, wobei Empfindungsfaehigkeit nochmal mehr Bedeutung zugewiesen bekommt.

Leid bzw Schaden abwenden einerseits, Freude, Selbstverwirklichung, Wachstum unterstuetzen, sind eine der großen Quellen an Bedeutsamkeit fuer mich. Verwandt, aber distinkt, ist fuer mich dann noch der Wunsch, mehr ueber diese Welt (/Realitaet) und was in ihr lebt herauszufinden. Lebewesen sind da ganz oben mit dabei.

Evolution ist zwar eine faszinierende emergente Eigenschaft von vielen lebensaehnlichen Systemen, aber fuer mich nicht notwendig um interessant zu sein und ausserdem ueberhaupt nicht gleichbedeutend damit.

Ich halte es aber auch ein wenig mit einer Zeile von Goethes Charakter: "Drum besser waers wenn nichts entstuende", ich denke alles Empfindungsfaehige sollte leidfreie, freudige Erfuellung bis in alle Ewigkeit erfahren (geht nicht, weiss ich, aber das ist auf der Ebene des Ideals), aber neues Empfindungsfaehiges zu erschaffen, lehne ich ab. Man kann schliesslich dem Werdensprozess nicht bedeutungsvoll zustimmen.

Also z.B.: Tierheim ja, Zuechter nein. Um Kinder kuemmern ja, Neue machen nein.

Aus dieser fundamentalen Liebe fuer alles, das fuehlen kann (und, weniger aber nicht nicht, der noch fundamentaleren und prinzipiellen Liebe fuer Alles - diese hat eine andere Rolle und schliesst Schrecklichkeiten wie z.B. Epidemiologie von Pandemien mit ein) speist sich letztlich fuer mich eine Menge, inklusive dieser ganzen politischen Geschichten. Manchmal natuerlich auch Wut, wenn diese Zuneigung frustriert wird.

Kinder verdienen es, Chancen zu bekommen, also bitte Bildung fuer Alle, unabhaengig von Familienreichtum (Bildung ist nur einer von vielen Aspekten dort - arbeite aber halt im Bildungssystem, also sehr salient fuer mich). Lebewesen verdienen es, nicht lebendig geschreddert zu werden, nicht ihre Knochen unter sich wegbrechen zu spueren weil alles Kalzium in unbefruchtete Eier gebuttert wurde, nicht kollektiv zu verhungern weil alles an Land fuer Ackerland fuer Tierfutter verplant wurde, nicht jeden Sommer sich zu fragen welche Grosseltern in sous vide im Altenheim behandelt wurden weil Extremwetterereignisse haeufiger wurden aber Deutschland keine Klimaanlagen hat weil das ja boese Waermepumpen sind.

Immenses Leid ist Teil vom Leben, aber das heisst nicht, dass wir "Mehr, bitte!" sagen muessen. Perfekt erreichen geht nicht, aber eignet sich gut als Richtung.

Das alles aus Eigennutz zu machen.. nicht meins, aber auch erstmal kein Problem fuer mich. Ich ziehe es aber auch vor, von Liebe getrieben zu sein.

[–] [email protected] 3 points 3 days ago (1 children)

Wenn die Depression kickt ist einer der größten Gedanken: ich hab mir das nicht ausgesucht, niemand hat mich gefragt ob ich Bock auf Leben habe und dann ist es auch noch überall so scheiße um mich rum.

Das ist platt und stumpf, für mich aber ein großer Antrieb Leid in meinem Umfeld so gut es für mich möglich ist zu verringern und / oder mit schönen Dingen aufzuwiegen. Immerhin stecken wir alle hier drin und niemand wurde gefragt.

[–] [email protected] 1 points 3 days ago

❤️

Machen wir, was wir koennen. Was auch sonst?

Oder nach Hagen Rether: Man muss die Hoffnung bewahren. Aber man muss ja nicht gleich zuversichtlich werden.

[–] [email protected] 2 points 3 days ago

... Fliegt uns die Sonne nicht schon in 5Mrd Jahren um die Ohren?

[–] [email protected] 2 points 3 days ago (3 children)

Das Leben hat an sich keinen Sinn, das von Menschen als Spezies noch viel weniger.

[–] [email protected] 4 points 3 days ago

Der Sinn des Lebens ist das Streben nach maximaler Entropie.

[–] [email protected] 3 points 3 days ago* (last edited 2 days ago)

Ich denke es ist auch sinnlos dem Leben einen Sinn abzuverlangen. Nicht alles muss die Eigenschaft "sinnvoll" haben.

Aber sonst: Gib deinem Leben selber einen Sinn.

[–] [email protected] 2 points 3 days ago (1 children)
[–] [email protected] 1 points 3 days ago (1 children)

Weil ich bis jetzt noch keinen Sinn gefunden habe, und mir keinen Vorstellen kann, somit hat es keinen.

[–] [email protected] 2 points 3 days ago (1 children)

Du hast aber doch Präferenzen, Wünsche und Vorstellungen, wenn schon nicht strategisch, dann zumindest taktisch oder im jeweiligen Augenblick. Lässt sich daraus nicht, also wenn du wirklich wollen würdest, eine Art Zielstrang herauskristallisieren?

[–] [email protected] 0 points 3 days ago (1 children)

Schmerz und negatives überwiegt das positive, und selbst wenn mehr positives wäre, würde gar nichts, im Sinne von nicht Leben, immer noch einfacher sein.

[–] [email protected] 2 points 3 days ago

Aber einfacher heißt nicht zwangsläufig besser

[–] [email protected] 0 points 3 days ago

Ich stufe es etwas ab.

An erster Stelle stehen Menschen als beseeltes Leben.

An zweiter Stellen stehen Tiere und Pflanzen, die wir uns zu nutze machen dürfen, was auch Töten zur Ernährung / Zugang zu notwendigen Ressourcen beeinhaltet. Dabei muss zusätzliches Leid aber vermieden werden, d.h. die Tiere sollen ein möglichst artgerechtes Leben haben und auf eine Weise getötet werden, die schnell und mit wenigen Schmerzen einhergeht.

An dritter Stelle steht die Erde an sich. Also ich finde es auch falsch, Orte zu verdrecken oder zu Zerstören, selbst wenn davon keine unmittelbare Umweltauswirkung erwartbar ist. Also auch der biologisch abbaubare Papiermüll gehört nicht in den Wald geworfen.

Spiritualität ist auch keine Verklärung. Das Fehlen oder die Verkümmerung von Spiritualität in der modernen Gesellschaft führt einerseits zu viel sichtbarem seelischen Leid und andererseits wird das auch wieder für Kapitalinteressen ausgenutzt, etwa wenn Menschen völlig überteurte Yoga, Meditation, Esoterik-Sachen verkauft werden. Das ist aber keine Folge von Spiritualität, sondern eine Folge der Verkümmerung von Spiritualität. Gesunde Spiritualität steht der kapitalistischen Konsummaximierung genauso im Weg, wie überbordendem Kollektivismus in autoritärem Kommunismus oder Faschismus.

Sich mit Spiritualität auseinanderzusetzen und die spirituelle Bedürfnisse zu beachten ist keine Verklärung. Sie zu ignorieren und zu erklären man hätte keine, ist die Verklärung.