Finde ich ein schwieriges Thema. Als ich meine hart nihilistisch-depressive Phase hatte, war das so ein Gedanke an dem ich mich halten konnte. Also auch wenn nichts eine Bedeutung hat, konnte ich zumindest irgendwie mit dem gesellschaftlichen Moralverständnis so ungefähr meinen Frieden schließen, indem ich eben Struktur und Komplexität als grundsätzlich erhaltenswert bewertet habe, angesichts eines Universums, das sehr viel Entropie und Leere beinhaltet.
Jo, mittlerweile halte ich das für Copium, so wie andere Leute irgendwas von Religion faseln, um ihrem Leben irgendeinen höheren Sinn zuzuschreiben.
Die Erkenntnis war für mich der Zeitpunkt, wo es in die, äh, nihilistisch-nihilistische Phase umgeschwenkt hat. Also ja, nichts bedeutet wirklich etwas, aber auch das bedeutet nichts. Niemand hat tatsächlich einen höheren Sinn und deshalb ist es völlig okay, das nicht zu haben. Also nicht nur okay, sondern eben wirklich die Norm, die einzige Möglichkeit. Man muss seinen Sinn eben im Kleinen (Familie, Freunde, Gemeinde etc.) oder auch im Mittelgroßen (die Menschheit insgesamt voran bringen) suchen.
Allerdings bedeutet das wiederum notwendigerweise auch, dass dein eigenes Leben nicht irgendwie einen höheren Sinn hat als das eines Spatzen. Deshalb halte ich es auch im Kleinen und Mittelgroßen für unsinnig, in Völlerei auszubrechen, und zum Beispiel massig Land zu roden und unzählige Tiere zu töten, nur weil man Chicken Wings lieber mag als Bohnen.